!!!Coming soon!!! „Safe and Sound Protocol„
Mitte 2020 habe ich das erste mal von dem „Intergrated listening sound System“ , also dem Safe and Sound Protocol (SSP) gehört. Damals war ich seit einem halben Jahr in meiner körperlich orientierten Sexualtherapie-Ausbildung als es um die Polyvagal-Theorie nach Steven Porges ging.
Dr. Stephen Porges forscht seit 40 Jahren über das Nervensystem des Menschen und seine Wirkung auf das Erleben. Aufgrund seiner wissenschaftlichen Erkenntnisse hat er die »Polyvagaltheorie« entwickelt.
Mit meinen eigenen Worten erklärt, ist der Parasympathikus unseres Nervensystem für Entspannung, bis hin zum Todstellreflex und der Sympathikus der Teil zur Aktivierung unseres Nervensystem, bis hin zum Kampf und Flucht Modus. Letzteres zeigt sich beim Menschen in Form von „Hab-Acht-Stellung“, immer auf dem Sprung zu sein, sich bedroht oder in Gefahr fühlen, Hypervigilanz nach Traumatisierungen, Ängsten etc.. Wenn der Parasympathikus eher aktiv ist, wirkt sich das in Rückzug aus und kann bis hin zu schweren Formen der Depression wirken, also zum Bespiel eine „Melancholie“.
Steven Porges hat heraus gefunden, dass es noch einen dritten Nervenstrang gibt, auf das wir ebenfalls zugreifen können. Steven Porges nennt dieses Nervensystem den ventralen Vagus – das sozial zugewandte Nervensystem. Dieser ventrale Vagus ist für unser ganzes System „Körper“ und „Psyche“ und in „Interaktion mir Menschen“ auf verschieden Ebenen von von zentraler Bedeutung. Ich würde ihn als Vermittler zwischen den anderen beiden Nervensystemen beschreiben, eine Art Regulationszentrale.
Unserer Erziehung nach sind wir Menschen meistens auf der Hut davor Fehler zu machen; auf der Hut davor uns zu zeigen; ständig in der Aufregung das was zu tun ist möglichst schnell und möglichst gut zu erledigen. Wir haben Ängste vor Unzulänglichkeit, wir haben Sorgen, wir haben Stress. All das versetzt uns eine sympathische Aktivierung, dass Wiederrum setzt „Stresshormone“ in Umlauf und wir können uns nicht gut entspannen. Oder wir haben in unserem Leben so viele schlechte Erfahrungen gemacht, dass wir uns lieber zurückziehen und gar nichts mehr machen – uns quasi in einen Todstellmodus begeben. All das begegnet mir in meiner Arbeit täglich, in unterschiedlicher Ausprägung.
Auch ich persönlich war, bis zu meinen ersten Sitzungen mit dem „Safe and Sound Protocoll“ eigentlich immer sympathisch aktiviert – mein Normallevel „wie ich im Leben stand“. Ich war immer eher angespannt und ging in „Hab-Acht“ durch das Leben. Für mich fühlte sich das alltäglich an, bis ich in der Körpertherapie verstanden habe was genau das für mich und mein System bedeutet. Wir haben in der Ausbildung verschiedene Übungen gelernt, um uns selbständig im ventralen Vagus zu aktivieren. Diese Übungen dienten dazu entspannter und „sozial“ zugewandter zu sein und das Erleben dieser Übungen war sehr sehr spannend mich, da ich an mir eine bisher fast unentdeckte Seite entdeckte.
Mir reichten die Übungen aber nicht aus, ich wollte mehr dazu erfahren. Somit war ich ganz begeistert von den Erzählungen eines Kollegen in Freiburg, der in seiner Praxis das SSP anbot. Also habe ich fünf Termine in Folge bei ihm gebucht um diese Art des „Hörprogramms“ nach Steven Porges aus zu probieren. Meine persönlichen Erfahrungen sind bahnbrechend und decken sich vollständig mit den unten beschriebenen.
Damals habs ich fünf Tage in Folge eine Stunde eine speziell vorbereitete Musik im Beisein meines Kollegen gehört. Diese Musik spielt auf unterschiedlichen Frequenzen und trainiert den Míttelohrmuskel. Dieser wiederum strafft das Trommelfell und sorgt dafür das wir beginnen auf einer anderen Ebene zu hören. Andere Ebene heisst, dass wir uns nicht mehr ständig „auf der Hut“ fühlen und dadurch andere wesentliche Informationen mit bekommen, die wir vorher nicht aufnehmen konnten. Und es bedeutet dass wir uns auch nicht mehr ständig bedroht oder angegriffen fühlen. Der Mittelohrmuskel ist mit dem vertralen Vagus verknüpft und hilft uns, präsenter und sozial zugewandter zu sein.
Das SSP bewährt sich bei Menschen, die…:
…unter Konzentrationsstörungen leiden
..unter Schlafstörungen leiden
…unter innere Unruhe leiden
…unter den Folgen von Traumatisierungen leiden
…ständig unter Stress stehen
…soziale und emotionale Schwierigkeiten haben
…eine mangelnde Fähigkeiten der Selbstregulation haben
…Probleme mit Ohrgeräuschen und Hörempfindlichkeiten haben
Folgende Wirkungen berichten Menschen die, dass SSP gemacht haben:
Sie können sich besser entspannen.
Sie schlafen tiefer und erinnern sich besser an Träume.
Sie dissoziieren weniger.
Konkrete Ängste und diffuse Angstzustände nehmen ab.
Sie können in Stresssituationen leichter Ruhe bewahren.
Sie kommen aus Erregungszuständen schneller wieder in die Balance.
Sie können unangenehme Empfindungen und Gefühle besser halten.
Sie können leichter zwischen verschiedenen Erregungszuständen pendeln.
In lauten Umgebungen (in Restaurants oder auf der Straße) kann Gesprächen leichter gefolgt werden.
Momentan befinde ich mich in der Weiterbildung für das Zertifikat für das SSP auch in meiner Praxis anbieten zu können. Bitte sprechen Sie mich an, wenn Sie daran Interesse haben.
Und viel Spaß beim weiter stöbern:
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